- Christina Walker (li), Carolyn Amann (re)
- © Petra Rainer (li) Joseph Krpelan (re)
"Die Zahl der Einreichungen zeigt, dass das Interesse groß ist und die Auszeichnung als Chance und Anreiz begriffen wird", stellt Landesrat Bernhard fest. Erfreulich ist für ihn, dass sowohl arrivierte als auch junge, aufstrebende Autorinnen/Autoren Texte eingesandt haben. "Das spiegelt die abwechslungsreiche Literaturlandschaft Vorarlbergs", so Bernhard. Der vom Land Vorarlberg seit 1999 alljährlich ausgeschriebene Literaturpreis wird in einem anonymisierten Verfahren vergeben.
Preisträgerin Christina Walker
Die studierte Germanistin, Theater- und Medienwissenschaftlerin Christina Walker erhält den Literaturpreis 2018 für ihren Text "Auto". Sie erzählt darin die Geschichte eines Mannes, der Frau, Kind und Wohnung verlassen hat und in sein Auto gezogen ist. Im Selbstversuch reduziert er Eigenbewegungen auf das Nötigste. Sein Gefährt dient nicht mehr der Fortbewegung, sondern wird zum Kokon. "In feinen ironisch gebrochenen Bildern treibt Walker sowohl die Beschleunigung des Lebens als auch den Wunsch der Entschleunigung auf die Spitze und lotet auf humorvolle Weise Kommunikationssysteme zwischen Innen und Außen auf", begründet Jurymitglied Frauke Kühn die Entscheidung für diesen Text.
Die heute in Augsburg lebende Christina Walker ist seit 2006 als selbstständige Autorin und Texterin tätig. Sie schreibt Gebrauchstexte für Kultur und Wirtschaft, sowie Kritiken und Essays zu Literatur. 2007 wurde sie mit dem Vorarlberger Landesstipendium für Literatur ausgezeichnet. Walker ist Mitglied von Literatur Vorarlberg und der Grazer Autorenversammlung.
Arbeitsstipendium an Carolyn Amann
Carolyn Amann wird von der Jury eine große Erzähllust und eine kraftvolle Sprache attestiert. Die in Wien lebende Schriftstellerin, Theatermacherin und freie Regieassistentin wurde bereits 2015 mit einem Arbeitsstipendium des Landes Vorarlberg ausgezeichnet.
In ihrem aktuellen Text "Neu Amerika" führt das Ausloten von Grenzen ins sprichwörtliche Neuland. Die Protagonistin ist in einem Raum ohne Fixpunkte eine getriebene, desorientierte Figur. Frauke Kühn dazu: "Carolyn Amann stellt sich einem spannenden Thema (…). Sie wagt es, die Grenzen bis ins Unerträgliche zu dehnen und zu überschreiten und macht sie dadurch sichtbar."
Preisverleihung
Montag, 23. April 2018
18 Uhr
Landhaus Bregenz
Christina Walker ist Mitglied
der Literatur Vorarlberg