Bäume wie Rasierpinsel – neuer Roman von Christian Mähr
Als Autor hat man zwei Möglichkeiten, um eine spannende Geschichte zu erzählen, sagt der aus Feldkirch gebürtige Christian Mähr: Man schreibt über verrückte Menschen, die normale Dinge tun oder über normale Menschen, die verrückte Dinge tun. Alles andere sei entweder langweilig oder haarsträubend. Christian Mähr bevorzugt generell letztere der beiden genannten Möglichkeiten, und so konsequent, wie er dies in seinem neuen Roman „Carbon“ betreibt, ist er selten vorgegangen. „Carbon“ ist soeben im Wiener Verlag braumüller erschienen und behandelt ein Thema, das gerade jetzt in Zeiten der Corona-Krise von besonderem Interesse sein könnte.
Von einem Tag auf den anderen sind die heimischen Gärten voll von ihnen: von Schachtelhalmen und Riesenfarnen, die in unglaublicher Geschwindigkeit zu Baumgröße und darüber hinaus wachsen und nicht nur die bisherige Pflanzenwelt verdrängen.
Auch im Garten von Peter Hartmann, der, weil ihn seine Frau betrügt, einen Privatdetektiv anheuert, befindet sich plötzlich eine derartige Pflanze, die ganz seltsam riecht. „Ein brusthohes, tropisches Gewächs, das man in so einem Garten nicht erwartet hätte. Und schon gar nicht in so einem Klima.“ Seit die Pflanze da sei, sei seine Frau immer länger weggeblieben, erzählt der gehörnte Mann Privatdetektiv Oskar Klein. Und dann geht alles sehr schnell, als er mit der Kettensäge der Tropenpflanze den Garaus machen möchte. „Peter Hartmann hatte sich mit der Motorsäge höchstselbst den eigenen Hals halb durchgeschnitten.“ Somit ist er nicht halb, sondern ganz tot. Detektiv Klein verständigt seinen alten Schulfreund Floriani, der beim örtlichen Sender arbeitet und dann die Polizei …